Bruichladdich 2006/2015 Bourbon Barrel (whic)

Das hier ist ein unabhängiger Whisky-Blog, alle hier getesteten Whiskys habe ich selbst gekauft oder durch Flaschenteilungen erworben. Ich trinke gern Whisky, habe Spaß am Tasting und lerne gern neue Aromen kennen. Das freut auch den Bankberater.

Als mich kürzlich  eine Mail von Whic.de mit der Frage, ob ich denn mal einige der hauseigenen Abfüllung testen möchte, erreichte, war ich erst mächtig stolz und dann auch gleich skeptisch. Auf keinen Fall möchte ich mich abhängig machen oder irgendwie beeinflussen lassen oder im Firmenauftrag schreiben. Einfache Regel: wenn mir ein Whisky wirklich nicht schmeckt, dann schreibe und begründe ich das auch. Kam bislang allerdings kaum vor.

Objektivität ist bei subjektiven Sinneswahrnehmungen so ein Ding – die gibt es eigentlich nicht. Es gibt natürlich ein paar objektive Kriterien, die ein Whisky erfüllen sollte, aber ansonsten hat jeder Gaumen und jede Nase andere Messlatten, andere Erfahrungen und Assoziationen. Deshalb findet man bei fünf verschiedenen Testern auch fünf verschiedene Urteile zum gleichen Whisky.

Nun denn, machen wir es nicht komplizierter, als es ist. Ich teste hier die Abfüllungen von Whic.de, bekomme dafür keine Kiste Whisky vor die Tür (oder doch?), sondern netterweise ein paar Samples. Meine Gegenleistung: Ehrlichkeit. Punkt.

Um diese Abfüllungen geht es: Whic-Abfüllungen

Dann schauen wir mal, was die können. Ich fange mal mit einem Bruichladdich an.

Abfüllung Nr.1: Bruichladdich 2006/2015 9 Jahre Bourbon Barrel (whic.de)

Ein Bruichladdich aus einem Borbon-Cask, ohne jedes Finish. Neun Jahre jung und ungefärbt und in Fassstärke abgefüllt.

Aroma

Als erstes steigen schöne frische Zitrusnoten, Birne und saftiger Pfirsich aus dem Glas, gleich gefolgt von einem dezenten Rauch und der unverwechselbar salzig-ledrigen Laddie-Würzigkeit. Dann kommen Bittermandeln und eine sämige malzige Süße. Nach etwas Zeit im Glas drängen sich eine aromatische Bourbon-Vanille und  Karamell-Noten in den Vordergrund und bilden mit einer deutlichen Eiche und der Würze ein schweres öliges Aroma, über dem luftig leicht weiterhin eine helle Fruchtigkeit schwebt. Trotz Fassstärke ist der Alkohol nicht aufdringlich.

 Geschmack

Die Öligkeit setzt sich im Mund gleich fort. Da dominieren nach einem schwungvollen Antritt eine kernige Malz-Süße und grasige Noten wie frisch gemähtes Getreide. Ich hab als Kind immer gern auf frischen Gerstenstengeln gekaut und diese süße Grasigkeit hab ich auch hier. Dann kommen kräftige herbe Holznoten, eine schöne pfeffrige Schärfe und etwas Lakritze. Weiterhin auch gelbe Frucht – wenngleich auch deutlich dezenter als in der Nase. Wasser brachte keine grundlegenden Veränderungen, sondern macht ihn schlicht „wässriger“.

 Abgang

Die Tannine werden zum Ende hin stärker und hier kommt der Rauch auch noch mal kurz zum Vorschein und das alles bildet einen wärmenden mittellangen Abgang

 Kommentar

Ohne Frage – ich hatte schon deutlich komplexere Laddies im Glas, die aber auch interessante Finishs (und eine entsprechende Preisgestaltung) vorweisen konnten. Für einen reinen Bourbon Cask ist dieser hier ein durchaus vielschichtiger und eingängiger Whisky und ein typischer Bruichladdich, der auch ohne jede Zusatzreifung überzeugen kann.

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