Mit einem Lagavulin begann meine Leidenschaft für Whisky. Eher lustlos begleitete ich einen Freund zu einem Whiskytasting und so richtig begeistern konnte mich keiner der angebotenen Tropfen – bis am Ende ein sehr junger und wilder Lagavulin aufgetischt wurde. Da war ich hin und weg.
Kurz darauf musste ich beruflich für mehrere Wochen nach Irland und im Travel-Shop am Flughafen kaufte ich dann meine erste Flasche Whisky – den Lagavulin 16. Seitdem sind einsame Abende am Kaminfeuer in Irland untrennbar mit dem Duft und dem Geschmack von Lagavulin verknüpft. So ganz neutral und unvoreingenommen ist diese Bewertung dann also nicht… 😉
Aroma
Nach dem deutlichen, aber nicht übermäßig dominanten Rauch entdecke ich Pfirsich, Vanille, Eiche, gepökelter Räucherschinken, im Hintergrund würzig-süßer frisch geöffneter Pfeifentabak, kräftige Meeresaromen
Geschmack
Der Rauch ist wunderbar eingebunden ins Gesamtbild, eine federleichte Süße, herbe Fruchtigkeit, Süßholz, Assoziation an knarzende Eichendielen
Abgang
lang, aber nicht so lang wie vergleichsweise die anderen beiden Südküstler. Die eher herbe Süße verfliegt schnell, der Rauch bleibt lange haften
Fazit
Der Lagavulin 16 ist zwar die älteste Standardabfüllung der drei rauchigen Klassiker von der Südküste Islays, aber mit etwas weniger Charakter als der Ardbeg Ten, dafür aber deutlich komplexer als der Laphroaig 10. Das Alter merkt man ihm deutlich an und hätte er etwas mehr Alkohol, würden die Aromen noch ein ganzes Stück kräftiger kommen.
Leider ist der Lagavulin 16 gefärbt und kühlgefiltert – ein echtes Manko und in meinen Augen eine Unsitte in Zeiten, in denen der Trend hin zur unverfälschten Urspünglichkeit geht!
So ein Zufall. Mit einem Lagavulin, den ich in einem Pub in Edinburgh wählte, begann 2001 mein Einstieg in die Welt der Whiskys. Seitdem habe ich ein Faible für rauchige und torfige Whiskys; aber auch welche mit feiner Toffeenote weiß ich zu schätzen. Mein bisheriger Lieblingswhiskey kommt aber aus Irland und heißt Connemara. Den habe ich fast noch lieber als Laphroaig, Lagavulin oder Caol Isla
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Ja, der Connemara ist schon sehr fein – wenngleich auch etwas zu jung für meinen Geschmack. Den damals stark limitierten Connemara Turf Mor hab ich auch rezensiert, den gibt es ja inzwischen wieder in einer recht günstigen Neuauflage.
https://dramned.blog/2016/03/26/connemara-turf-mor-peated-irish-whiskey-582/
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