Mackmyra Moment Körsbär, 47%

 

 

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Neben den alljährlich zwei Mal erscheinenden Säsongwhiskys bringt Mackmyra auch regelmäßig Whiskys in der stark limitierten Moment-Reihe heraus. Das sind Abfüllungen ganz besonders gelungener Fässer, die meist zuvor auch bei vorangegangenen Säsongwhiskys Verwendung fanden. So auch hier. Wie schon beim sehr erfolgreichen Blomstertid liegt auch hier der Schwerpunkt auf der Reifung in Kirschweinfässern. Dazu wählte man ehemalige Oloroso und Bourbonfässer aus, die mit schwedischem Kirschwein gesättigt wurden, bevor man dann den Whisky zur Nachreifung einfüllte. Als sogenannte Sekundärfässer wurden noch frische Olorosfässer und Fässer aus frischer schwedischer Eiche genutzt und alles dann in einem Batch zusammengefügt. Heraus kam der Körsbär – schlicht Kirsche.

Abgefüllt mit 47% und ohne Kühlfilterung wurde er in die obligatorischen Flaschen mit den gravierten massiven Stahl-Etiketten gefüllt. Jede Flasche ist per Hand nummeriert und auch der Korken ist sehr wertig aus schwerem Metall gefertigt.

 

 

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 Auge

Rotbraun-orange mit einem Stich ins pink liegt der Körsbär ölig im Glas und gibt schon optisch die Richtung vor – es wird fruchtig! Die Beine laufen langsam die Glaswand herab.

  Nase

Süße und fruchtige Aromen, die sich nach und nach zu einer Art eingekochter roter Grütze verdichten. Rot, süß, herb, zuckrig. Wie schon beim Blomstertid sind Kirscharomen dabei schon ziemlich omnipräsent, ohne aber komplett das Ruder zu übernehmen. Neben herbsüßen Johannisbeeren spielen auch milde Pflaumen und reife Bananen mit. Eine dezente Vanille und süße Karamellnoten runden alles noch schön ab.
Neben der Frucht hab ich aber auch gleich sehr würzige Holznoten, als hätte man mit einem Hobel frische dicke Späne von einem Eichenbalken gehobelt. Daneben aber auch aromatisches Sandelholz. Auch eine deutliche Salznote, die an einen Schinken im Salzmantel erinnert – für einen Mackmyra schon ziemlich ungewöhnlich. Alkohol spüre ich kaum.

 Gaumen

Karamellisierte und mit Kirschwasser flambierte Orangenscheiben schmelzen auf der Zunge – was für ein Start! Süßsauer rinnt er prickelnd voluminös über die Zunge. War die Nase anfangs noch eher fruchtbetont und süß, so ist hier sehr beeindruckend auch herbes Holz gleich ganz vorne mit dabei. Ein ständiges wunderbares Wechselspiel zwischen sich immer wandelnden süßen Fruchtaromen und trockenen würzigen Eichennoten. Die Früchte sind hier deutlich differenzierter wahrnehmbar als in der Nase. Neben den schon beschriebenen Kirschen, Pflaumen und Bananen hab ich hier wie beim Start auch ganz massive Zitrusfrüchte wie Grapefruits und saftig-süße Orangen, die mit ihrer Säuerlichkeit den Speichelfluss enorm anregen. Kräftig geröstetre Espressobohnen und schöne dunkle Gewürze wie Nelken und Zimt und herbes Muskat füllen aromatisch den ganzen Mundraum aus. Und immer wieder das zur Süße konterkarierende trockene Holz. Ein echtes Erlebnis! Auch hier ist der Alkohol nicht störend spürbar, sondern dient allein dem vollen Aromentransport.

 Abgang

Im gar nicht enden wollenden Abgang kaut man noch richtig lange auf saftigen Kirschen, süßen Orangen und einer Espressobohne herum. Da hab ich kaum noch Eiche, alles hallt fruchtig und süß und würzig lange nach.

 Kommentar

Die Nase lässt einen süßen und sehr fruchtigen Whisky erwarten, aber am Gaumen wird dann ein ganzes Feuerwerk an unterschiedlichsten Aromen gezündet. Der Körsbär ist nicht einfach nur ein intensiverer Blomstertid, er bringt jede Menge neue und spannende Aromen mit, alles ist enorm kräftig und wuchtig und er stellt ein absolutes Highlight in der Mackmyra-Range dar.
Definitiv nichts für Liebhaber zurückhaltender leichter Whiskys, der Körsbär geht voll zur Sache.

 

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