Jahresrückblick – meine Highlights 2016

 

Zum Schrecken meiner Frau füllt sich mein bescheidenes altes Whisky-Schränkchen beängstigend schnell und meine Beteuerungen, auf keinen Fall einen weiteren Schrank zu besorgen, verlieren inzwischen immer mehr an Glaubwürdigkeit. Da stehen inzwischen einige Schätzchen drin, aber auch einige Tropfen, die so gar nicht meinen Geschmack treffen konnten – zum Glück meist nur als Samples.

DEN einen Whisky nun als das persönliche Highlight des Jahres zu küren, ist eine schwierige , ja beinahe unmögliche Aufgabe – zu viele wirklich schöne Tropfen hatte ich dieses Jahr im Glas, die mich jeder für sich auf ganz eigene Art begeistern konnten.

Eines steht zumindest fest: Springbank hat den Rang als meine Lieblings-Destille weiter manifestieren können. Sowohl der neue Springbank Burgundy als auch einige ältere Abfüllungen, die ich dieses Jahr verkosten konnte, ließen mein Whiskyherz bei jedem Schluck höher schlagen. Vor allem der Vintage 1996 – eine Single-Cask-Abfüllung aus einem Amontillado-Fass – hat mich schlichtweg umgehauen.

Ein schottisch-französisches Whisky-Projekt konnte mich auch begeistern: der Overaged Single Malt von Michel Couvreur, ein nach Frankreich importierter und dort in ausgesucht alten Wein- und Sherryfässern gelagerter Blend aus Single Malts. Wunderschön!

Auf jeden Fall gehören zwei kleine Abfüllungen eines Koblenzer Weinhändlers auf meine Highlightliste. Ein Bunnahabhain, der erst in Oloroso-Fässern lag und dann in ein hervorragendes Bordeaux-Fass gefüllt wurde. Was da heraus kam, ist schier umwerfend – meine Wortwahl „Zungen-Orgasmus“ lasse ich da uneingeschränkt stehen! Zum zweiten gab es aus dieser Serie dann noch einen Glenfarclas aus einem Port-Fass, der mich nicht minder begeistern konnte.

Für mich persönlich war auch die Entdeckung Amerikas ein wichtiger Schritt in meiner Erkundung der Whiskywelt. Lange als Party-Plörre und Geschmacksaufpepper für Cola ignoriert, faszinierten mich einige Bourbons und Ryes. Wenngleich auch Single Malts weiterhin the one and only stuff bleiben werden, so werde ich doch immer mal wieder meine Fühler über den Teich strecken.

Und gerade noch rechtzeitig vor Jahresende kommt Deanston noch mit einer überaus genialen limitierten Abfüllung um die Ecke und konnte mich damit auf allen sinnlichen Ebenen begeistern.

Wo es Highlights gibt, gibt es auch Lowlights. Geschmäcker sind zum Glück verschieden und hier jetzt einen Whisky schlecht zu machen, nur weil er mir nicht geschmeckt hat, wäre dem Whisky und den fleißigen Machern gegenüber nicht fair. Nur einen Trend konnte ich auch hier für mich entdecken: deutscher Whisky wird es wohl nie in meinen Schrank schaffen.

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So beende ich mein Whiskyjahr mit einem schönen irischen Spruch:

May your glass be ever full.
May the roof over your head be always strong.
And may you be in heaven half an hour before the devil knows you’re dead.

Allen Whisky-Freunden und Lesern wünsche ich ein friedvolles und glückliches Jahr 2017!

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